Kompressoren und der Strafzoll

Mittwoch, 06. Oktober 2010 von admin

Schon seit Jahren befassen wir uns mit der Problematik, dass vor allen Dingen kleinere Kompressoren in China zu Schleuderpreisen hergestellt werden, auch mit dem Ziel die bestehenden Anbieter in Europa plattzumachen (das hat mit Fernsehern, Kameras, Kleidung und vielem mehr ja auch schon wunderbar funktioniert.

Schon 2009 gab es deswegen einen hohen Strafzoll auf Kompressoren um die chinesische Ware, die durch Fördermittel künstlich verbilligt wurden, auf das richtige Preisniveau anzupassen. Nach einem kurzen aussetzen ist dieser Strafzoll – immerhin knappe 77% hoch – auch derzeit aktiviert.

Der Wunsch Ware billig einzukaufen und mit viel Gewinn zu verkaufen schreckt einige Unternehmen daher nicht ab sich in den Bereich der Kriminalität zu begeben und durch falsche Einfuhrpapiere zum Beispiel aus einem Kompressor ein Produkt zu machen, dass mit keinem Strafzoll versehen ist.

In dem jetzt bekannt gewordenen Fall wurde so agiert und anstatt 77,6 % wurden nur 2,7% Zoll erhoben. Wenn man z.B. von einem Einkaufswert von 100 Euro pro Stück ausgeht und der bekannten Menge von 764 Stück, so ergibt das eine Summe von 57.000,00 Euro. Siebenundfünfzigtausend Euro die an Steuer hinterzogen wurde und die nicht nur einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, sondern auch noch dazu beitragen, dass die heimische Industrie gar nicht mehr produzieren kann.

Bevor man sich über Mindestlöhne unterhält, sollte man erst einmal zusehen, dass nicht die Produktion aller Waren im Ausland stattfindet. Denn ohne Jobs in der Fertigung, hilft auch der Beste Mindestlohn nichts. Wenn – nur in unserem Bereich – alle Werkzeuge und Maschinen wieder in Europa gefertigt würden, hätten wir ca. 15-17 Millionen Arbeitslose weniger.

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