Vorboten der Inflation – Preise steigen

Donnerstag, 13. Mai 2010 von admin

Der weiter schwache Kurs der Europäischen Gemeinschaftswährung wird die ersten negativen Auswirkungen wohl schon in den kommenden Wochen offenbaren.

Fast alle Hersteller / Importeure von Maschinen und Zubehör für Werkzeugmaschinen stöhnen seit der deutlichen Abwertung des Euro über die erhöhten Beschaffungspreise von Waren und hofften, dass durch die (politischen) Gegenmaßnahmen die Stabilität der Währung wieder hergestellt werden kann. Diese Hoffnung scheint jedoch nicht aufzugehen – auch derzeit befindet sich unsere Währung auf eindeutiger Talfahrt.

Was vielleicht vielen nicht bekannt ist : Alle Importierten Güter, nicht nur Werkzeuge oder Maschinen, sondern auch Fernseher, Küchengeräte, Kleidung und Schuhe u.s.w. werden über den Dollarkurs kalkuliert. Ein schwacher Euro sorgt dann jedoch dafür, dass sich der Einkauf beziehungsweise die Produktion dieser Güter spürbar verteuern.

Der Wertverfall unserer Währung hat in den letzten 6 Monaten fast 15% betragen. Dieses kann kurzfristig aufgefangen werden, indem auf Rendite verzichtet wird, langfristig jedoch muss reagiert werden und so mehren sich die Anzeichen, dass in den kommenden Wochen die unvermeidliche Gegenbewegung einsetzen wird und die Preise für importierte Güter zwischen 8-20% steigen werden.
Wie gesagt – dieses wird nicht nur unseren Bereich von Maschinen betreffen, sondern sich auf die gesamte Bandbreite aller Industriezweige / Konsumgüter erstrecken. Während Steuererleichterungen in Höhe von 20 Milliarden nicht finanzierbar sind, wohl aber die 6 fache Summe an Stützung der Eurogemeinschaft problemlos erfolgen können wird sich bei anhaltender Tendenz wohl eines in diesem Jahr für alle bemerkbar machen : Das tägliche Leben wird teurer werden und zwar schmerzhaft teurer, sofern sich der Euro nicht wieder über die 1.30 bewegt.

Es wird eng im Portemonnaie – und vielleicht das erste wirkliche Anzeichen dafür, dass die Krise auch beim Bürger angekommen ist, jedoch von einer Seite die keiner auf der Rechnung hatte – das tägliche Leben wird teurer.

Theoretisch hat der Euroverfall jedoch auch eine gute Seite – In Deutschland (oder Europa) produzierte Güter sind von der Preissteigerung ausgeschlossen (jedoch nur rein theoretisch, denn es könnte sein, dass für „Qualität“ dann die Preise künstlich angehoben werden um den Abstand zu wahren) und der Aufpreis von ca. 30-50% für ein europäisches Produkt würde auf 10-25% abschmelzen.

Rein theoretisch könnten wir durch Konsum also die eigene Wirtschaft ankurbeln und dauerhaft eine Schwemme von importierten Waren – wie Sie bisher stattgefunden hat – blockieren. In der Praxis ist es jedoch so, dass es viele Industriezeige schon gar nicht mehr gibt und wir somit abhängig von Importen sind.

«  –  »

Keine Kommentare

Noch keine Kommentare

Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.