Das abhören von Daten aus der Sicht von Unternehmen

Mittwoch, 07. August 2013 von admin

Zum Thema Abhörskandal finden sich im Netz unzählige Beiträge, die von simplen „mir Wurscht wenn einer meine Mails liest, steht doch nichts schlimmes drin“ bis zu herrlichen Paranoiden Wahnvorstellungen reichen.

Ein Gedankengang fand sich in den ersten Wochen jedoch in keinem Beitrag und wird es jetzt langsam von dem ein oder anderen aufgegriffen.

 

Neben der – angeblich – aktuellen Nutzung zur Abwehr von Anschlägen ist geht die Thematik der Wirtschaftsspionage und allen seinen Facetten vollkommen unter. Vielleicht ist auch nur wenigen bewusst, dass gerade dieser Punkt das eigene Leben bis hin zur Arbeitslosigkeit katapultieren kann und durchaus wahrscheinlicher ist, als in Berlin von einer Bombe erledigt zu werden.

 

Wirtschaftsspionage existiert wohl ebenso lange, wie der Mensch Handel treibt oder Güter produziert. Sobald einer Erfolg hat, gibt es mindestens 2 andere die davon ebenfalls profitieren möchten. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder die Thematik, dass zum Beispiel die Chinesen deutsche Produkte einfach kopieren (und auch durchaus ein patentrechtlicher Schutz kaum interessiert). Wurde früher auf Messen die Neuheit der Hersteller einfach Fotografiert, wurde man später etwas direkter, schleuste Mitarbeiter in Unternehmen ein und in letzter Zeit wurde einfach versucht sich in die Firmenserver zu hacken um Zugriff auf Kunden und Baupläne zu erlangen.

Halbwegs aussagekräftige Statistiken wie oft in Deutschland Firmenserver angegriffen wurden finden sich Online relativ einfach, wobei die Dunkelziffer erheblich höher ist, da kaum eine Firma freiwillig eingestehen wird, dass sensitive Daten offen gelegen haben.

 

Nehmen wir also die aktuelle Technik (wobei es anscheinend möglich ist oder in kürze möglich sein wird) mit der das gesamte Internetvolumen Stundenweise und bald Wochenweise Zwischengespeichert und ausgewertet werden kann, so ist nicht nur die Totalüberwachung der Bürger und Ihrer privaten Mails und Einkäufe  möglich, und nicht nur der Schutz vor Terrorangriffen, sondern auch das abfangen und auswerten aller Korrespondenzen von Firmen.

 

Wer unter dem Vorwand seine Bürger zu schützen ungeniert private Daten anderer Länder auswertet um einen Anschlag mit 5 oder 500 Toten zu verhindern (nur um ein unsinniges Beispiel zu bringen – in Amerika gibt es ca. 40.0000 Verkehrstote pro Jahr, wovon sicher 50% oder mehr verhindert werden könnten, wenn man die gleichen Milliarden investieren würde, die aktuell zum abhören verbrannt werden)

 

…also wer unter diesem Vorwand seine Bürger zu schützen agiert, wird unter theoretischer Annahme wohl auch Firmendaten auswerten, wenn die wirtschaftliche Lage das griechische Maß oder die Arbeitslosigkeit  einen kritischen Punkt erreicht.

Und selbst wenn Amerika diesen moralischen Verfall nicht nutzen würde – jetzt wo die Katze aus dem Sack ist, wird das abfangen von Daten in anderen Ländern innerhalb der Geheimdienste oberste Priorität haben. Egal ob Russland, China oder andere Länder – es wird nicht lange dauern bis auch hier alle Daten abgefangen werden, die über Kabelnetze die jeweiligen Ladesgrenzen passieren.

Spätestens in China, wo jetzt schon die Zensur zelebriert wird, ist dann der moralischen Kompass deaktiviert. Egal ob Kameras oder Fernseher (falls sich jemand noch erinnert, die wurden alle mal in Deutschland gefertigt, bis der chinesische Staat mit höchsten Subventionen die unliebsame Konkurrenz ausgeschaltet hatte, über  Solaranlagen (da liegen wir aktuell im sterben) bis hin zum Flugzeugbau (aktuell ein wichtiges Ziel für die Chinesen um Boeing und EADS/Airbus anzugreifen) wird kein Aufwand gescheut um sich das Wissen anderer zu Nutze zu machen.

 

Fakt ist : Die Büchse der Pandora ist geöffnet und auch wenn diese nur geöffnet wurde um mal nachzusehen ob man das Leben anderer nicht schützen kann, so wird es ausreichend Personen geben die sich hieraus auch andere Daten verschaffen.

Je nach Technik und Wissen sind es erst Mailheader, später Mailtexte, später Finanztransaktionen, später Baupläne und Kundendaten die abgerufen werden und in ferner Zukunft wird auch die Manipulation der Daten in Echtzeit kein Problem sein um Wahlergebnisse zu beeinflussen oder in betriebliche Prozesse einzugreifen (man denke nur an Stuxnet der das iranische Atomprogramm gestört hatte)

Alles was machbar ist, wird auch gemacht, zumindestens das sollte uns die Geschichte gezeigt haben.

 

Eine wirkliche Lösung zu dieser Problematik habe ich nicht. Ein einfaches abschalten ist nicht möglich (denn irgendwo und irgendwann wird ein anderer seines anschalten). Ein aussitzen wie es unsere Regierung derzeit praktiziert hat wohl auch kaum nutzen. Es rollt ein Tsunami heran, aber solange man selbst nicht Nass ist, gibt es keinen Grund zur Panik…..

Was bleibt ist eigentlich nur, dass alle Daten Weltweit gesammelt werden und jeder Staat darauf auch Zugriff hat. Jede Anfrage oder Auswertung wird jedoch auch allen anderen offengelegt. Denn am Sichersten ist es eigentlich nur dann, wenn jeder vom  Schokoladenkuchen auf dem Küchentisch naschen könnte, aber alle anderen es sofort sehen.

 

Nur wird Amerika Zugriff auf sein trojanisches Pferd gewähren ? Ich kann es mir kaum vorstellen. Wird also jedes Land sein eigenes Spähprogramm ins Netz einklinken – wohl eher anzunehmen.

 

Vielleicht wachen wir eines Tages auf und möchten eines Mail an einen Freund in Frankreich senden oder suchen nach einem neuen Auto der Marke Fiat und bekommen eine Warnmeldung auf den Bildschirm „Ihre Anfrage verlässt in 6 Sekunden deutschen Boden. Für den Datenschutz wird keine Haftung mehr übernommen, nach unserem Wissen werden Ihre Daten von Amerika, Österreich, Italien und Frankreich abgefangen, gespeichert, ausgewertet und nach Möglichkeit gegen Sie verwendet. Möchten Sie diesen Vorgang fortsetzen oder abbrechen.

Kompressoren und der Strafzoll

Mittwoch, 06. Oktober 2010 von admin

Schon seit Jahren befassen wir uns mit der Problematik, dass vor allen Dingen kleinere Kompressoren in China zu Schleuderpreisen hergestellt werden, auch mit dem Ziel die bestehenden Anbieter in Europa plattzumachen (das hat mit Fernsehern, Kameras, Kleidung und vielem mehr ja auch schon wunderbar funktioniert. (more…)

Firmenserver hacken ohne Strafe

Dienstag, 29. Juni 2010 von admin

Nach über 10 Jahren im Internet hat es uns nun auch erwischt : Unser Webserver wurde Anfang Juni gekapert, Daten heruntergeladen und durch modifizierte Versionen ersetzt. Zu unserem Glück wurde der Angriff recht zeitnah bemerkt und binnen 16 Stunden alle Schäden beseitigt. Die Auswirkungen im Umfeld wie z.B. Sperrung der Seiten und Warnungen diese zu betreten seitens der Suchmaschinen wurden binnen 48 Stunden rückgängig gemacht. (more…)

Vorboten der Inflation – Preise steigen

Donnerstag, 13. Mai 2010 von admin

Der weiter schwache Kurs der Europäischen Gemeinschaftswährung wird die ersten negativen Auswirkungen wohl schon in den kommenden Wochen offenbaren. (more…)

Apps und die verklärte Sicht auf die Welt

Donnerstag, 22. April 2010 von admin

Dass dem Menschen gerne das Denken abgenommen wird – und er es sich auch gerne abnehmen lässt, ist ebenso eine Tatsache wie wechselnde Jahreszeiten. Ein Beispiel dafür ist die geplante Ampel auf Nahrungsmitteln, die dafür sorgen soll, dass dem Käufer bewusst wird, dass ein Salat gut ist und ein Schokoriegel böse. (more…)

Versandhandel aus Litauen ?

Samstag, 05. September 2009 von admin

Seit einiger Zeit macht es sich bemerkbar, dass Händler auf sogenannten Verkaufsplattformen wie Ebay oder Amazon Ihren Firmensitz in Niedrigsteuerländern wie zum Beispiel Litauen oder der Ukraine angeben – wobei der Umsatz natürlich nicht im dortigen Land erwirtschaftet wird, sondern komplett aus der unternehmerischen Tätigkeit in Deutschland erwirtschaftet wird. (more…)